Howard Carpendale

Eigentlich hat Howard Carpendale eine Vorstellung nicht mehr nötig: Sänger, Komponist, Entertainer – seit über 50 Jahren begeistert Howard Carpendale Publikum und Kritiker gleichermaßen mit seiner Musik und seinen Live-Shows, wobei er dabei auf beachtliche Erfolge zurückblickt. Doch wo andere sich nun mit großen Wörtern und den schicksten Superlativen rühmen, sträubt er sich dagegen, ist zu sehr Realist und trotzdem unbestritten bedeutender Teil der deutschen Kultur. Es wäre ein leichtes, das nun mit beeindruckenden Zahlen zu belegen, denn derer gibt es wirklich viele in dieser außergewöhnlichen Karriere, aber die kann ja nachschlagen, wer sich nur dafür interessiert. Viel spannender ist doch, wer der Mensch Howard Carpendale ist. Die entscheidenden Hinweise gibt er uns immer wieder in seinen Liedern, so auch 2015: „Ich brauche keinen Plan zu haben, um meinen Weg zu erkennen.“ Und den hat er schon früh erkannt. Auch wenn es nie der gerade oder einfache Weg war. Nicht als Einzelgänger-Kind im südafrikanischen Durban, das nach dem Wachstumsschub schließlich zum erfolgreichen Sportler wurde. Damit wuchs auch ein gesunder Ehrgeiz und seine Vision, aus dem Schatten des Vaters zu treten, nicht mehr nur der Sohn von Douglas Carpendale zu sein. Mit Elvis entdeckte er die Musik als zweite große Leidenschaft, sang in seiner ersten Band und fand darin die Richtung für seinen weiteren Weg. Schnell war klar, dass er dafür Südafrika den Rücken kehren muss und so ging er 1964 nach London, noch unentschlossen, ob dort eine Karriere als Sportler oder Musiker beginnen sollte. Doch der Weg führte ihn zur nächsten Band, mit der es schließlich 1966 nach Deutschland ging. Hier feierte er nun seine ersten Erfolge als Sänger, die Anfang der 70er aber in den ersten Misserfolgen stagnierten. Er richtete den Weg neu aus und ging 1974 mit Eigenkompositionen wieder auf Erfolgskurs seiner seitdem eben auch zahlenmäßig so eindrucksvollen Karriere. Die all die Bilder seiner Vision mit unermüdlicher Arbeit, dem beständigen Mut zum Risiko und dem Vertrauen in Weggefährten und Partner wahr gemacht hat. Denn Visionen bleiben viel zu oft nur Worte. Und Worte werden viel zu oft aufgeblasen. Wenn es um Legenden oder Jubiläen geht zum Beispiel. Howard Carpendale nimmt sich selber nicht so wichtig, den Begriff „Legende“ weist er entschieden von sich. Realistisch, bescheiden, ehrlich. Ein, wenn nicht sogar der Grund, warum die Fans ihm über Jahrzehnte die Treue halten und immer neue, junge hinzukommen. Der Mann ist – um wieder eins der viel zu oft bemühten Worte zu benutzen – einfach authentisch. „Aber bitte nicht sich selber treu geblieben!“ Das kann er nicht mehr hören. Wer sich treu bleibt, wird langweilig. Es galt immer, nach vorne zu gehen, vom eingefahrenen Weg abzukommen, etwas zu riskieren. Der Weg führte ihn über Höhen und Tiefen und ein Leben, das locker für mehrere gereicht hätte. Als Künstler, Sänger, Schauspieler, Familienkapitän, Partner, Fels in der Brandung, passionierter Golfer. Ob in Südafrika, England, Deutschland, Amerika, wieder Deutschland – in Bewegung bleiben, denn Stillstand ist, was er mit am meisten fürchtet. „Ich muss nicht tausend Fragen stellen, ich nehm‘ es so, wie es ist. Ich muss nicht jede Antwort kennen, irgendwann stellt sich heraus, was es ist.“ Statt der tausend Fragen stellt er die richtigen. Glaubt an Freundschaft, Fairness, Loyalität, soziales Engagement. An den Mut, auch unbequeme Dinge anzusprechen. Vor allem an Haltung. Denn ohne eine klare Haltung hätte er niemals so lange in der Musikbranche bestehen können. Und Haltung ist auch das, was so vielen heute fehlt. Seine zeitlosen Songs zu politischen Themen haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Verrücktheit und Humor sind wichtig. Und die Liebe und Leidenschaft, um seinen Fans wirklich immer das Beste zu bieten. Um immer neue Shows zu entwickeln, die Abende zu zelebrieren, sein Publikum zu fesseln. Weil es ihn sehr bewegt, wie viel Kraft seine Lieder den Menschen geben. Und so fühlt er sich ganz klar verpflichtet, eine wirklich hervorragende Bühnenshow abzuliefern. Ein Abend mit Howard Carpendale ist einfach ein Garant für unvergessliche Stunden voller Emotionen, großartiger Geschichten, Gänsehaut, purer Freude und dieser besonderen Verbundenheit, die Menschen in seiner Musik erfahren. Magisch. Einzigartig. Da sind sie wieder, die großen Worte, aber wer den charismatischen Entertainer live erlebt, spürt in jedem Ton, jedem Wort, jedem Blick, dass Howard Carpendales Weg ihn genau dorthin geführt hat, wo er hingehört. Und wo er immer noch am liebsten ist. Alle Auszeiten, der Abschied, das Comeback, sie waren immer selbst gewählt und im Rückblick auch stets der für den Moment richtige Weg. So auch die Neuaufstellung des Teams 2012, um mit frischen und jungen Impulsen die Vision weiter zu entwickeln, statt nur die alten Erfolge zu verwalten. Und auch alles, was zunächst zu groß erschien, stellte sich als richtig heraus. Wie der Weg in die Abbey Road Studios im Jahr 2019. Hier darf doch, nein, muss sogar das Wort „legendär“ fallen. Denn sie waren alle da, die Beatles, Pink Floyd, Aretha Franklin und so viele weitere – und nun auch Howard Carpendale. Genau 50 Jahre nach einem seiner ersten Erfolge mit seiner Version von „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ hat sich dieser Kreis geschlossen. Und eröffnete faszinierend neue Blickwinkel auf 12 seiner über 700 Titel. Produziert von Juliette Pochin und James Morgan und mit Hilfe des herausragenden Royal Philharmonic Orchestra sowie starker Duett-Partner entstand die „Symphonie meines Lebens“, die symphonische Verneigung vor einem beeindruckenden Weg. Und die eine oder andere Neuentdeckung bisher verborgener Nuancen, die alle Beteiligten, vor allem Howard selbst, sehr berührt hat. So sehr, dass im Herbst 2020 mit der „Symphonie meines Lebens 2“ die Fortsetzung des Meisterwerks folgt. Weitere 12 faszinierende symphonische Interpretationen seiner Lieder. So auch „Das ist unsere Zeit“, das uns in dieser aufregenden neuen Version an die Magie des Augenblick erinnert und daran, dass „irgendwann“ genau jetzt ist: „Das, was jetzt passiert, das ist unsere Zeit, wir haben alle unsere Wünsche noch frei.“ Und der Wunsch ist seit jeher der Wunsch nach Musik und diesen einzigartigen Emotionen, die nur sie, die Musik auszulösen vermag. Und für uns alle der Wunsch nach mehr von diesem faszinierenden Lebenswerk, das seinesgleichen sucht. Und noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Denn „was ist das immer wieder für ein Nonsens mit diesem Abschied? Es macht alles noch immer so viel Spaß, da denke ich doch noch lange nicht daran!“ Bleiben wir neugierig!

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